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Die Tandemerer München

Eine Zusammenfassung der 3-Tages-Tandem-Tour 2000 der Tandemgruppe München.

30. Juni bis 2. Juli 2000
Strecke Passau -> Eggenfelden -> (bei Landshut) -> München

Fr. 30. Juni 2000 Samstag Sonntag

7.28 Uhr Abfahrt mit dem Zug nach Passau. Alle 6 Tandem lassen sich problemlos verstauen, obwohl kein Gepäckwagen mitgeführt wird. Am Wochenende wohl schon. Ankunft in Passau bei bewölktem Himmel und nicht besonders warm. Wir verlassen die Stadt und folgen dem Inn auf kleinen nicht geteerten Wegen, die am Anfang auch etwas hügelig sind. Bald läßt sich die Sonne blicken und wir erleichtern unsere Verkleidung.
Auf kleinen Nebenstraßen folgen wir dem Lauf der Rott. Kaum oder weing Autos fahren hier, da es parallel dazu eine Bundesstraße gibt. Irgendwann kann Manfred nicht mehr vom kleinen auf das mittlere Kettenblatt schalten, was leicht nachvollziehbar ist, da das vordere Schaltseil gerissen ist. Um nicht die ganze Gruppe aufzuhalten und nachdem sowieso keine Berge mehr bis zum Mittagessen kommen, wird nur der Umwerfer so eingestellt, daß sie auf dem mittleren Kettenblatt fahren können. Mittagessen nach ca 40 km in einem kleinen Dorf in der dortigen Metzgerei-Wirtschaft, mit entsprechend großen und leckeren Portionen. Auch das Erdbeer-Omlette war groß, frisch und extra lecker. Dort wird auch der erste (und einzige ernst zu nehmende) Defekt beseitigt. Ich lerne wieder mal eine neue Version eines Shimano-Schalthebels kennen, da wir das vordere Schaltseil zum Umwerfer auswechseln müssen, da es gerissen war. Bei diesem Teil mußte ich drei Schrauben lösen und damit rechnen, daß mir alle Innereien entgegenspringen, weil kein Loch mehr vorhanden ist, um das Schaltseil von hinten durchzuschieben. Es springt mir aber nur ein kleines weißes Plastikteil entgegen mit einer kleinen Nase dran. Woher es kam, konnte ich auch nicht genau sagen. Neues Seil fetten und wieder einziehen und den Hebel zusammenbauen. Wo gehört das kleine weiße Teil hin? Ich weiß es nicht und lasse es erst mal draußen. Kurz bevor wir losfahren wollen, fällt mir ein, geht eigentlich die Ganganzeige noch? Natürlich nicht. Also Schalthebel wieder aufschrauben und nach einem Platz suchen. Der ist auch schnell gefunden und der Hebel wieder zusammengesetzt. Jetzt geht auch wieder die Ganganzeige.
Weiter geht's über kleine Straßen Richtung Eggenfelden, wo ein Gasthaus auf uns wartet.
Auf den kleinen Straßen können wir in der Sonne gemütlich nebeneinanderfahren und uns gut unterhalten. Die Autofahrer sind meistens sehr rücksichtsvoll. Eine kleine Pause am Rottstausee muß noch sein, und ein paar Leute stürzen sich (unbekleidet) in die trübe Flut. In Pfarrkirchen besorgen wir uns noch einen Schnellspanner für den vorderen Sattel, damit der Toni dem Manfred den Sattel nicht verdreht.
Am Abend bekommen wir eine Doppelgarage für unsere Tandems und haben so um die 85 km auf den Tachos. Obwohl die Portionen groß sind, schaffen wir die Voraussetzungen dafür, daß das Wetter auch am nächsten Tag gut wird. Abends noch einen kleinen Ausflug zur Eisdiele am Ort.

Freitag Sa. 1. Juli Sonntag

Strahlender Sonnenschein und kein Wölkchen am Himmel sind der Lohn für unsere abendlichen Bemühungen. Also Gepäck wieder an die Räder und heute geht es vom Rott-Tal ins Vils-Tal, was wenigstens ein paar kleine Bodenwellen verspricht, die wir gestern bis auf eine Ausnahme nicht hatten. Weiter auf kleinen Straßen durch Niederbayern, das wohl noch schläft. Wir sehen kaum Leute und noch weniger Radfahrer. Bis mittags waren es wohl nur 2.
Wo wir auch mit unseren 6 Tandems auftauchen werden wir bestaunt. Christian, der die Tout mitausgetüftelt hat und das vordere Fähnchen mit sich rumfährt hat uns ruhige, manchmal auch ungeteerte Wege ausgesucht, um in Ruhe den kleinen Höhenrücken zu überqueren.
Für unsere sonnigen Anstiege werden wir aber mit übersichtlichen, schönen Abfahrten belohnt. Ich kann die Zahl der Kirchen mit Zwiebeltürmen und manchmal auch Spitztürmen gar nicht zählen, an denen wir vorbeigekommen sind, oder die wir gesehen haben. Überall war schon die Getreideernte in vollem Gange und die Mähdrescher auf den Feldern erzeugten manchmal Stroh-Staub. Um beim Mittagessen der Bedienung das häufige Laufen zu ersparen, habe ich mir gleich eine Maß (1 Liter) Apfelschorle bestellt. Sie hat zwar überrascht geschaut, aber dann gesagt, daß es geht.
Nachmittags wurde es immer wärmer und wir fanden leider keinen See mehr, um uns abzukühlen. So waren wir schon um halb 5 Uhr bei der Übernachtung. Abends konnten wir uns in den Biergarten setzen und draußen den Abend vergnügt verbringen. Auch einen kleinen Spaziergang durch die nahen Felder gab es noch, um das Abendessen zu verdauen.

Freitag Samstag So 2. Juli

In der Nacht hatte es geregnet und etwas abgekühlt, was wir gut fanden. Heute waren wir schon kurz vor 9 Uhr unterwegs um von der Vils an die Isar zu kommen. Um kurz vor 11 Uhr fanden wir ein schöne Kiesbank an der Isar und machten erst mal Pause. Ein paar Leute nutzten die Gelegenheit und ließen sich von der kühlen Isar ein Stück runtertreiben oder kühlten einfach nur Beine und Arme. An der Isar entlang auf flachen, zum großen Teil autofreien Wegen gings in Richtung Flughafen. Wir hatten keine Lust, uns 50 km den gesamten Isar-Radweg anzutun, der ungeteert ist und später am Tage auch entsprechend bevölkert sein wird.
Also quer durchs Erdinger Moos mit nur ganz kleinen Hügelchen. In Oberdind sind wir dann fast in einen Festzug hineingeraten. Es waren lauter Anhänger, die verschiedene Abschnitte und Umstände der Dörfer Oberding und Niederding zeigten. So war auf einem Wagen ein altes Bett und eine Kommode mit altem Waschgeschirr und ein Kleiderschrank, der sogar gefüllt war. Auf einem anderen Wagen waren Heumanderl und Dreschflegel und Getreidesäcke. Auf einem war ein ganzer Berg modelliert mit Häusern und allem drum und dran. Ingesamt waren es über 60 Anhänger. Ein Passant klärte uns dann auf, daß das 1250-jährige Bestehen der 2 Dörfer gefeiert wird.
Ein kleine Straße, die wir nutzen wollten war grade zur Baustelle geworden und es fehlte noch die Teerdecke und wir wären weit eingesunken. Beim letzten Abfahren der Tour war die Straße noch geteert, meinte der Christian. Also sind wir parallel dazu auf der Verbindungsstraße gefahren, um unser Mittagessen zu erreichen. Inzwischen war es schwül warm gerden. Als wir wieder losfahren wollten zeigten sich westlich von uns dunkle Haufen von Wolken.
Mathilde meinte dann, daß sie keine Gewitter mag und wir fuhren los. Das Gewitter hatte vor Mathilde Respekt und zog an uns vorbei und wir hatten wieder strahlend blauen Himmel bis zurück nach München.

Fazit: Wir haben ca 250 km zurückgelegt auf kleinen, meist flachen Strecken und hatten viel Spaß dabei. Besser hätte das Wetter gar nicht sein können. Es hat uns allen gut gefallen, wenn auch einige am letzten Tag nicht mehr ganz gut sitzen konnten.
Es war eine Spitzengruppe und vielen Dank an Christian und Dorothee, die die Tour ausgetüftelt und organisiert haben.

zuletzt geändert am 02.02.2010 von leitung@tandemerer.de © 2001 - 2023 Die Tandemerer